05. Juni 2014 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Leibnizforum Leipzig Archiv
Prof. Dr. Regina Radlbeck-Ossmann, Halle
Kunst und Religion
Zwei Zugänge zur Transzendenz
Kunst und Religion sind zwei Wege, auf denen Menschen seit jeher Zugänge zur Transzendenz gesucht und gefunden haben. Beide öffnen Tore zur Erfahrung des Außerordentlichen. Beide nähren damit eine Sehnsucht, die zum Menschen zu gehören scheint. Diese Sehnsucht erinnert daran, dass in jedem noch so unscheinbaren Leben das Besondere vorhanden sein kann. Wer sich ihr öffnet, wagt es, dieses Besondere auch zu entdecken. Kunst und Religion wirken damit der Erfahrung eines gleichförmigen Alltags entgegen. Sie führen den Menschen über sich hinaus und lassen ihn ekstatisch werden. Große Fragen werden wach, die ihre belebende Wirkung auch dann nicht verlieren, wenn der Mensch wieder in seinen Alltag zurückkehrt.
In dieser gemeinsamen Zielsetzung, das Außerordentliche im Ordentlichen wie im Unordentlichen eines jeden Lebens aufleuchten zu lassen, werden Kunst und Religion zu Schwestern, deren Beziehung freilich nie einfach nur harmonisch war.
Prof. Dr. Regina Radlbeck-Ossmann lehrt Systematische Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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