Kathedralforum Dresden

05. Oktober 2023 | Donnerstag | 19:30 Uhr | Kathedralforum Dresden

Prof. Dr. Thomas Großbölting, Hamburg

Vom Ende der großen Erzählungen

Linke Christ:innen in West- und Ostdeutschland seit Ende der 1980er-Jahre

Das Ende der SED-Diktatur und die Wiedervereinigung brachten hoch unterschiedliche Stränge eines im weiteren Sinne links orientierten Christentums zusammen: Im Westen ein kleines, meist intellektuell geprägtes Milieu von LinkschristInnen, welches auf die erodierenden volkskirchlichen Strukturen mit einem Rückzug in die eigene Avantgardeposition reagierte; im Osten ein noch marginaleres Segment als Teil der ohnehin quantitativ kleinen Oppositionsbewegung in der DDR, die sich vom „real existierenden Sozialismus“ gerade befreit hatte.

Sehr verhalten diskutierten evangelische und katholische VertreterInnen in den wenigen verbliebenen Publikationsorganen die Ereignisse der Jahre 1989/90 wie auch die Konsequenzen, die daraus zu ziehen seien: Wo die Links-Rechts-Differenz keine übergreifenden und voneinander geschiedenen Weltbilder mehr markierte, da reklamierte man den eigenen Anteil an der Friedlichen Revolution ebenso engagiert wie man sich an Kapitalismus und dem Rechtsextremismus als alten-neuen Feindbildern abarbeitete. 

 

Der Referent

Prof. Dr. Thomas Großbölting ist Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professor für Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte an der Universität Hamburg. Er ist einer der führenden Forscher zur Katholizismusgeschichte in Deutschland.

 

Hinweise

  • Die Abendveranstaltung ist kostenloser Teil der Tagung 'Forderungen der Freiheit'.
  • Wenn Sie ausschließlich an der Abendveranstaltung teilnehmen, melden Sie sich bitte hier an. Wenn Sie sich bereits zur Tagung angemeldet haben, müssen Sie sich nicht mehr an dieser Stelle zum Abendvortrag anmelden.
  • Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz, der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der TU Chemnitz statt und wird gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung.

 

Veranstaltungsort

Haus der Kathedrale
Schloßstraße 24
01067 Dresden

Anmeldung

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