31. Mai 2017

Der verletzte Körper

Katholische Akademie diskutiert am Internationalen Kindertag in Chemnitz sexuellen Missbrauch als gesellschaftsweites Phänomen

Am morgigen Donnerstag, 1. Juni, thematisiert die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen um 19.30 Uhr im Alten Heizhaus der TU Chemnitz sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen. „Der Internationale Kindertag ist für uns Anlass, den Opfern eine Stimme zu geben und die gesellschaftliche Relevanz des Themas herauszustellen“, betont Akademiedirektor Thomas Arnold.

„Wir wissen, dass wir als Kirche in den vergangenen Jahrzehnten selbst schuldig geworden sind. Deswegen tragen wir eine besondere Verantwortung, über den verletzten Körper zu sprechen und die Menschen für Präventionsmöglichkeiten zu sensibilisieren. Ich bin dankbar, dass wir mit Frau Prof. Dr. Barbara Kavemann für die Veranstaltung eine so renommierte Wissenschaftlerin gewinnen konnten.“

Die Professorin lehrt an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin mit den Schwerpunkten Gewalt im Geschlechter- und Generationenverhältnis, sexuelle Gewalt und Gewaltprävention. Außerdem ist sie Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in Deutschland durch den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.

In ihrem Vortrag wird sie über psychische und körperliche Auswirkungen sexuellen Missbrauchs bei Betroffenen, den Umgang mit ihren traumatischen Erfahrungen und die Anerkennung des Leids sprechen. Außerdem geht Kavemann auf aktuelle Sexualitäts- und Gewaltdiskurse ein und benennt gesellschaftliche Orte, an denen es zum sexuellen Missbrauch kommt.