21. April 2025

Katholische Akademie trauert um Papst Franziskus

Als Papst "vom Ende der Welt" prägte er die katholische Kirche, die nach dem krisenerschütterten Pontifikat von Benedikt XVI. um Orientierung rang, für 12 Jahre. Er tauschte den Apostolischen Palast gegen ein schlichtes Zimmer im Gästehaus St. Martha, ging bisweilen hart mit hohen Würdenträgern in Gericht und verordnete Kurie und Weltkirche einen Kulturwandel hin zu mehr Synodalität, die er seiner Kirche mit der Weltsynode ins Stammbuch schrieb.

Wenn auch für manche deutsche Beobachter*innen in kirchenpolitischen Fragen bisweilen zu zaghaft steuerte der "Pontifex der Überraschungen" die katholische Weltkirche mit seiner unverkennbaren Art nicht nur durch die Corona-Pandemie (unvergessen das Bild von Papst auf dem leeren Petersplatz), sondern verlieh ihr angesichts der großen politischen Herausforderungen unserer Gegenwart auch moralisches Gewicht: beim Besuch auf Lampedusa, wo die Flüchtlingsboote anlanden, mit der Umwelt Enzyklika Laudato Si, durch seine Kritik an einem ungezügelten Kapitalismus ("Diese Wirtschaft tötet!") oder durch seine Visionen von einem mutigen Europa und interreligiösen Miteinander mit dem Islam.

Eine wirkliche Bilanz dieses Pontifikats zu ziehen, wird erst mit Abstand möglich sein. Klar ist indes, dass die katholische Kirche spätestens mit Papst Franziskus wirklich zur Weltkirche geworden ist – und wohl kein Nachfolger im Vatikan dahinter zurück kann. Wo die Reise des Schiffleins Petri nun hingeht, werden die kommenden Wochen zeigen – und wir gemeinsam mit Ihnen aufmerksam verfolgen.

Heute verneigen wir uns jedoch vor dessen Steuermann und beten für Jorge Mario Bergoglio, den ersten Papst, der den Namen des Heiligen Franziskus trug.

 

R.I.P.