25. Dezember 2022

Weihnachten ist die Zeitenwende

Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest

Zeitenwende! Es ist inzwischen nicht nur das Wort des Jahres, sondern zutiefst mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine verbunden. Kein anderes Wort lässt dieses Jahr so Revue passieren. Neben den vielen persönlichen Erfahrungen der Trauer und Angst, der Freude und Hoffnung, wird 2022 als ein Jahr sinnloser Gewalt, direkt vor unserer Haustür, eingehen. Die Konsequenzen sind auf verschiedene Weise bis in unsere Wohnzimmer und Geldbeutel spürbar.

Was aber, wenn Weihnachten zum Zeitpunkt der Zeitenwende wird? Damit ist keine billige Vertröstung gemeint, die Wirklichkeit mit zuckersüßem Guss zu übertünchen. Stattdessen meine ich den Mut, eine Haltung der Heiterkeit und Hoffnung zu entwickeln. Oder zumindest Räume zu bieten und Begegnungen zu ermöglichen, die für andere genau diese Entwicklung zulassen. Weihnachten ist doch für Christinnen und Christen nichts geringeres als das Aufschlagen eines neuen Kapitels der Geschichte. Jahr für Jahr bietet sich im Dezember neu die Chance, sich das bewusst zu machen.

Was also, wenn wir – in der Demut eigener Schuldfähigkeit- und geschichte – der Welt einen Raum bieten, in dem Menschen ihr Streben nach dem Guten verwirklichen können? Zeitenwende ist eine Zustandsbeschreibung, das christliche „Deus caritas est“ eine Handlungsoption. Mit unserem Handeln wird es keine billige Vertröstung, sondern zum Ort echter Zuversicht. Mit Ihnen. In diesem Sinn: Liebe Hoffnungsmacher, frohe Weihnachten!

 

Der Text ist als Kommentar in der Bistumspresse zum Weihnachtsfest 2022 erschienen.