Dresden/Stuttgart – Das Projekt „SachsenSofa“ der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen wurde beim diesjährigen Katholikentag in Stuttgart gemeinsam mit zwei weiteren innovativen pastoralen Projekten mit dem zweiten Platz des Aggiornamento-Preises ausgezeichnet. Der vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestiftete Preis der deutschen Katholikentage wurde 2012 ins Leben gerufen und anlässlich des 102. Katholikentags zum fünften Mal verliehen.

Mit dem Gesprächsformat „SachsenSofa“ ist die Katholische Akademie seit 2019 besonders im ländlichen Raum Sachsens in Orten mit weniger als 5.000 Einwohner*innen präsent. So will sie – bewusst jenseits der großen (Universitäts-)Städte – Diskurse über das Zusammenleben im Freistaat befördern. Dazu bringt sie Verantwortungsträger*innen aus den Medien, der Bundes- und Landespolitik, Vertreter*innen der christlichen Kirchen und Repräsentant*innen der lokalen Zivilgesellschaft zusammen und mit den Bürger*innen vor Ort ins Gespräch.

Bei rund einem Dutzend Veranstaltungen nahmen u. a. bereits ZDF-Chefredakteur Peter Frey, Bundestagspräsident a. D. Norbert Lammert, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen im Sächsischen Landtag Franziska Schubert, Landesbischof Tobias Bilz und Bischof Heinrich Timmerevers auf dem SachsenSofa Platz und diskutierten mit den Menschen vor Ort über gesellschaftliche Veränderungen, politische Herausforderungen und lokale Anliegen.

Für die Katholische Akademie nahmen Jonatan Burger und der Moderator des Formats, Daniel Heinze, den Preis aus den Händen von Dr. Irme Stetter-Karp, der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, entgegen. Daniel Heinze zu seiner Motivation, am Projekt mitzuwirken:

„Wir brauchen eine Kultur des Streitens: das leidenschaftliche Vermitteln von Standpunkten, das Zuhören, das Benennen von Unterschieden und Suchen nach Gemeinsamkeiten. Ich freue mich über alle, die sich auf diese Art des Austauschs einlassen, statt den Dialog zu verweigern. Das SachsenSofa bietet den Rahmen für solch eine Streitkultur, es verbindet die ganz große Politik und das ganz konkrete Leben. Es ist toll, die Debatten rund ums ‚Sofa‘ als Moderator in Gang bringen zu dürfen.“

Jonatan Burger ergänzt: „Wir bedanken uns beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken herzlich für die Honorierung und Unterstützung unserer Arbeit. Wir freuen uns sehr darauf, nach zwei Jahren Corona-Pandemie bald wieder vor Ort auf dem SachsenSofa miteinander um die besten Argumente und politische Zukunftsvisionen zu ringen. Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, und dessen Folgen auch für unseren Alltag in Sachsen machen es umso wichtiger, miteinander im Gespräch zu bleiben, wie wir als Gesellschaft zusammenleben wollen.“

Der Begriff Aggiornamento stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Verheutigung“ oder auch „Auf den heutigen Stand bringen“. Der Begriff der „Verheutigung“ geht auf Papst Johannes XXIII. und dessen Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) zurück, er bezieht sich auf die Öffnung der Kirche in der modernen Welt.

Weitere Informationen zu den Projekten und Veranstaltungen der Katholischen Akademie erhalten Sie unter www.lebendig-akademisch.de.