02. Februar 2022

Knop: „Mit Energie und Tatkraft da rausgehen“

Theologieprofessorin Julia Knop erhofft sich mit bevorstehender Synodalversammlung „emotionalen Schub“ für Reformbewegungen

 

Dresden. Die Erfurter Theologieprofessorin und Synodale Julia Knop geht motiviert in die nächste Synodalversammlung: „Was mich motiviert, ist die ganz hohe Qualität der Arbeit. Da wird wirklich Theologie vom Feinsten gemacht.“ Damit wirft Prof. Dr. Julia Knop, Lehrstuhlinhaberin für Dogmatik und Studiendekanin der Theologischen Fakultät der Universität Erfurt, in der neuen Podcastfolge von „Mit Herz und Haltung“ der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen einen hoffnungsvollen Blick auf den Fortgang des Synodalen Wegs und gibt einen Einblick in die Diskussionen des Reformprojekts in der katholischen Kirche in Deutschland. Hintergrund ist die am Donnerstag beginnende dritte Synodalversammlung in Frankfurt am Main.

Synodalversammlung kann neue Phase im Reformprozess einleiten

Ein Gelingen der bevorstehenden Synodalversammlung würde, so Knop, allen Beteiligten einen emotionalen Schub und eine Kräftigung verleihen und zu einem stände- und gruppenübergreifenden Zusammenhalt in den gemeinsamen Reformbemühungen führen. Damit könnte nach der bisherigen Analyse und Beratung eine neue, konstruktive Phase eingeleitet werden. Voraussetzung dafür ist der Theologieprofessorin zufolge eine Geschlossenheit in Bezug auf „die großen und symbolisch wichtigen Texte“, die sich mit den Themen Zölibat, Öffnung der Weiheämter für Frauen und der Neubewertung von Homosexualität beschäftigten. Wenn diese Texte hingegen scheiterten, drohe der Synodale Weg auseinanderzufallen. Knop zeigte sich aber zuversichtlich, „dass wir am Samstag vielleicht nicht mit Euphorie, aber mit Energie und mit Tatkraft da rausgehen werden.“

Bischöfe müssen sich klar hinter den Synodalen Weg stellen

Von den Bischöfen und Weihbischöfen forderte Knop eine „ganz klare Positionierung“, dass sie hinter dem Reformprozess stehen. Diese hätten den Synodalen Weg angestoßen und „die Gläubigen geradezu gebeten mitzumachen“, um die aktuelle „fundamentale Krise“ lösen zu können. Mit Blick auf den von Papst Franziskus initiierten weltweiten Synodalen Prozess sollten die Bischöfe sich ferner, so die Erfurter Theologin, „für eine repräsentative Vertretung der Gläubigen, der Frauen, der jungen Leute“ stark machen. Diese dürfe sich nicht in einer beratenden Rolle erschöpfen, sondern müsse „wirklich auch auf der Entscheidungsebene“ angesiedelt sein.