21. Dezember 2020

Gesucht: Neue Balance von Macht und Vollmacht

Online-Tagung „Voll(e) Macht? Kirchliche Synodalität im 21. Jahrhundert“

Wie geht Synodalität in der katholischen Kirche? Danach fragt eine wissenschaftliche Tagung, die das Theologische Forschungskolleg der Universität Erfurt in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg und dem Katholischen Forum im Land Thüringen am Freitag, 22. Januar 2021, veranstaltet. Sie steht unter der Überschrift „Voll(e) Macht? Kirchliche Synodalität im 21. Jahrhundert“, findet digital statt und beginnt um 9 Uhr.

Synodalität ist ein drängendes Thema in der katholischen Kirche inmitten einer massiven Krise. Forderungen nach Synodalität und Synode in der Kirche ertönen in Deutschland lauter als zuvor. Gleichzeitig gibt es für die Tagung ein historisches Datum: Vor 50 Jahren endete die Synode des Bistums Dresden-Meißen. Sie setzte vielfältige Impulse für den Katholizismus in der DDR und gilt heute als Versuch einer Neuverortung der Kirche in der modernen, wenngleich kirchen- und glaubensfernen Gesellschaft der DDR. Unter veränderten Voraussetzungen will der „Synodale Weg“ heute wieder eine solche Neuverortung unternehmen. Strukturen wie Inhalte brauchen die wissenschaftliche Expertise und das Gespräch mit kirchlicher Praxis. Wie können künftig kirchliche Entscheidungsprozesse gestaltet werden, was kann die katholische Kirche von anderen lernen, um welches Kirchenbild geht es? Gesucht wird eine neue Balance von Macht und Vollmacht.

Dazu sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertreter aus der katholischen, altkatholischen, evangelischen und orthodoxen Theologie zur Tagung eingeladen. Darunter sind der Kirchenhistoriker Franz Xaver Bischof, die Kirchenrechtlerin Sabine Demel und der Ökumeniker Andreas Krebs. Mit ihm treten Ilse Junkermann, bis 2019 Bischöfin der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, und Georgios Vlantis, orthodoxer Theologe und Geschäftsführer der AcK Bayern, ins Gespräch. Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert, Berlin, wird aus der Sicht des Politikers und engagierten Katholiken sein Plädoyer für mehr synodale Strukturen in der Kirche einbringen. Der Journalist und Theologe Joachim Frank sondiert die mediale öffentliche Wahrnehmung und Erwartungen an aktuelle kirchliche Reformprozesse. Promovierende der Universität Erfurt leiten Diskussionsforen im Anschluss an die Vorträge. Der Thementag ist zugleich Teil des Jubiläums des Bistums Dresden-Meißen.

Das Programm und Hinweise zur Anmeldung finden Sie hier.