29. April 2019

Strukturen des Missbrauchs überwinden

Katholische Akademien initiieren bundesweit Debatten zum „Synodalen Weg“

Die Kirche steckt in einer ihrer schwersten Krisen, die sie allein zu verantworten hat. Amtsträger haben Tausende Kinder und Jugendliche sowie eine noch unbekannte Zahl katholischer Ordensfrauen sexuell missbraucht. 

Mit der Initiative „Strukturen des Missbrauchs überwinden“ haben sich die Katholischen Akademien im deutschsprachigen Raum zusammengeschlossen, um die Debatten zum „Synodalen Weg“  zu forcieren. Sie laden dazu ein, über die tieferliegenden Ursachen dieser Krise offen zu diskutieren und vor allem Handlungsoptionen in die Überlegungen zur Aufarbeitung der Missbrauchskrise mit einzubringen. 

Die deutschen Bischöfe haben auf ihrer Frühjahrsvollversammlung entschieden, die Themen Macht, Sexualmoral und priesterliche Lebensform im Rahmen eines synodalen Weges konkret anzugehen. Die Katholischen Akademien unterstützen die jüngsten Bemühungen, aus dem Missbrauchsskandal die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, und begrüßen das Anliegen, weitere Expertinnen und Experten auf Augenhöhe mit einzubeziehen. 

 „Als Katholische Akademien“, so Prälat Dr. Peter Klasvogt, der Vorsitzende des Leiterkreises der Katholischen Akademien „haben wir grundsätzlich den Auftrag, wichtigen Diskussionen Raum zu bieten; der Gesprächsbedarf ist angesichts des immensen Vertrauensverlustes der Katholischen Kirche enorm. Der Austausch darüber erscheint uns unbedingt notwendig und dringlich, auch und vor allem im Blick auf konkrete strukturelle Reformen. Diese Gespräche erfordern eine besondere Leidenschaft, gegenseitige Offenheit und eine klare Entschiedenheit, damit sie nicht folgenlos bleiben.“

Die geplanten Diskussionsveranstaltungen finden Sie ständig aktualisiert auf www.akademien.katholisch.de und auf unserer Website. Bereits in der jüngeren Vergangenheit hat sich die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen intensiv mit der Thematik in Thementagen und Abendveranstaltungen auseinandergesetzt. "Wir werden weiter danach fragen, wie über Präventionsmaßnahmen hinweg Strukturen so verändert werden können, dass eine Verdeckung des Missbrauchs in der Kirche nicht mehr möglich sein kann. Für September planen wir hierfür die nächste Debatte", erklärt Akademiedirektor Dr. Thomas Arnold.