29. August 2018

Weil Vereinfachungen nicht ausreichen

Katholische Akademie veröffentlicht Herbstprogramm

„Angesichts der traurigen Ausschreitungen der letzten Tage braucht es nicht nur eine sachliche Aufklärung, sondern auch die Debatte darüber, welche individuellen Haltungen und gesellschaftlichen Strukturen Hass uns Hetze in unserer Gesellschaft befördern. Zu schnell lassen sich Menschen in den Bann des Bösen ziehen. Deswegen analysiert die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen in diesem Herbst in ihren vier Foren mit den Abendveranstaltungen die Ursachen und lädt dazu ein, über künftige Perspektiven zu streiten“, betont Akademiedirektor Dr. Thomas Arnold. „Lassen wir uns nicht zu schnell von einfachen Antworten blenden, sondern die Hintergründe analysieren!“


Aus Anlass der Vorstellung des Herbstprogramms enthüllte er gestern am Dresdner St. Benno-Gymnasium das 32qm große Banner 'Täter und Komplizen'. Es verweist nicht nur auf die am Donnerstag im Dresdner Hygienemuseum beginnende Veranstaltungsreihe der Akademie, sondern setzt ein Zeichen in die Dresdner Stadtgesellschaft: „Keiner von uns ist davor geschützt, zum Komplizen zu werden. Deswegen braucht es eine hohe Sensiblität für die Not der Zeit und den Mut zum empathischen Perspektivwechsel.“

Während in Dresden die Katholische Akademie in diesem Herbst mit zahlreichen Kooperationspartnern in der Reihe „Täter und Komplizen“ einen Schwerpunkt auf die Fragen von Schuld, Abhängigkeiten und Möglichkeiten der Versöhnung setzt, streitet sie im Leipziger Leibnizforum um Formen von „Hass und Hetze“. In Freiberg greift sie im Novalisforum mit der Veranstaltungsreihe „Vertraute Fremde“ den Stadtratsbeschluss zur Aufnahme von Migranten auf und diskutiert daraus erwachsende Konsequenzen.

Bis zum Dezember lädt die Katholische Akademie in fast 80 Veranstaltungen zum Diskutieren ein. Nachdem gestern Franz Müntefering in Freiberg mit einem Vortrag das Herbstprogramm eröffnete, begrüßt die Katholische Akademie am morgigen Donnerstag, 30. August, im Deutschen Hygienemuseum das ehemalige Entführungsopfer Prof. Dr. Jan-Phillip Reentsma. „Ich freue mich besonders, dass wir unter den zahlreichen renommierten Wissenschaftlern, Politikern und kirchlichen Vertretern u.a. ein Streitgespräch zwischen Gregor Gysi und Bischof Gerhard Feige ebenso ermöglichen können wie eine Diskussion zwischen Ministerpräsident Michael Kretschmer und Autorin Freya Klier“, so der Akademiedirektor.

Das gesamte Programmheft finden Sie hier