26. Februar 2021

Online-Kongress #WWWoG

mit 330 Teilnehmenden eröffnet

330 Personen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und einigen angrenzenden europäischen Staaten haben sich für den Online-Kongress registriert, der eigentlich am 26. und 27. Februar in Dresden hätte stattfinden sollen. Es wäre ein nahtloser Übergang von der Tagung der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz geworden, die auch in der sächsischen Landeshauptstadt stattgefunden hätte und ebenfalls aufgrund der Corona-Pandemie auf eine virtuelle Plattform verlegt wurde.

Bischof Heinrich Timmerevers, verantwortlich für das Bistum Dresden-Meißen, schlug dann in seinen Eröffnungsworten auch den thematischen Bogen, der beide Tagungen miteinander verbindet. Ein Schwerpunkt der katholischen Bischöfe waren die Erfahrungen mit dramatisch hohen Zahlen an Kirchenaustritten und dem, was ihr Vorsitzender Bischof Dr. Georg Bätzing die „Gründe für die Erosion kirchengebundener Religiösität“ nannte.

Der Bischof von Dresden-Meißen lud die Teilnehmer des Online-Kongresses ein, tiefer zu blicken: „An dieser Stelle lohnt sich eine selbstkritische Analyse und begriffliche Schärfung: Wo scheint sich Gott uns zu entziehen? (…) Und wo entziehen wir uns Gott? Menschliches und kirchliches Versagen, das klar benannt werden kann. Oder zugespitzter gefragt: Entziehen wir als Kirche den Menschen Gott? Wo treiben wir als Kirche die Menschen von Gott weg?“

Auch Margaret Karram, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, der geistlichen Gemeinschaft, die den Kongress mit initiiert hat, drückte in ihrer Grußbotschaft an die Teilnehmenden aus, wie sehr sie das große Interesse an der Frage der Gott-Abwesenheit begrüße, die sie als Kern der Spiritualität ihrer Gemeinschaft bezeichnete. Papst Franziskus habe ihre Gemeinschaft erst kürzlich ermutigt, „auf diesen Schrei der Verlassenheit Christi am Kreuz zu hören und uns denen zuwenden, die am meisten unter dieser Dunkelheit leiden. Darin zeigt sich zugleich das höchste Maß an Liebe. Das ist der Schlüssel, um dazu beizutragen, die Geschwisterlichkeit überall dort zu verwirklichen, wo sie fehlt.“

Zwei Tage erleben die Teilnehmenden nun ein dichtes Programm mit thematischen Impulsen und Reaktionen darauf von Vertreter*innen des Synodalen Weges, dem Austausch in kleinen virtuellen Tischgruppen sowie im Plenum und der ästhetisch-kulturellen Vertiefung der Themen durch fünf eigens inszenierte Kunstfilme.

Den Veranstaltern geht es dabei nicht darum, Antworten auf alle Glaubensfragen und Rezepte für einen neuen Kirchen-Aufschwung zu liefern, sondern den Teilnehmenden einen Raum zu eröffnen, um sich der eigenen Glaubensgründe zu vergewissern und miteinander fähig zu

werden, immer wieder auch in düsteren Szenarien Licht und Hoffnung zu finden und anderen zu vermitteln.

Den Abschluss der Impulsreihe gestaltet dann der tschechische Religionsphilosoph Tomáš Halík, dessen Vortrag „Gottlos werden oder Gott loswerden? Kann man heute überhaupt noch zeitgemäß an Gott glauben?“ öffentlich im Streaming übertragen wird.

Die Tagung wird unterstützt vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) aus Bochum, vertreten durch Prof. Dr. Matthias Sellmann, der an der Konzeption intensiv mitgearbeitet hat. Partner ist außerdem die Herderkorrespondenz, vertreten durch Chefredakteur Volker Resing als Kongressbeobachter. Die Tagung gilt als Meilenstein der geistlichen Begleitung des Synodalen Weges. Viele Mitglieder der Synodalversammlung sind anwesend und beteiligen sich durch Statements.  Förderung erfährt sie schließlich auch vom Bonifatiuswerk.

Die Veranstalter:

Die Unterstützer: