[Open] Perspectives
27. März 2025 | Donnerstag | 19:30 Uhr | Agricolaforum Chemnitz
Ravinder Salooja, Tübingen
Eine Veranstaltung in der Reihe „Mission. Macht. Message.“
Mission (von) gestern
Zur Kritik der christlichen Mission im Kolonialismus
Bis heute wirken koloniale Erinnerungen und missionarisches Handeln in die Kirchen hinein. Worte wie auch Konzepte, Denken und Handeln sind oft geprägt von unaufgearbeiteten Mustern aus der Zeit des deutschen Kolonialismus wie auch der diversen Missionsbewegungen im Globalen Süden. Wollen wir eine Kirche aller leben, müssen wir verschiedene Perspektiven eröffnen und Geschichte reflektieren. Während die trostspendenden Elemente der Glaubensvermittlung oft zitiert werden, fehlt häufig eine verantwortungsvolle Aufarbeitung des gewalttätigen Teils der Missionierung und der Verstrickungen in die koloniale Machtanwendung. Um kirchliches Leben heute bewusst in die Gesellschaft zu tragen wünschen sich viele Christ*innen eine bewusste, verantwortungsvolle, demütige, nach-vorn-schauende, transformative Aufarbeitung dieser schmerzhaften Zeit in unser aller Geschichte.
Der Vortrag zeigt Anknüpfungspunkte zur gewaltvollen Missionsgeschichte der Kirchen und wägt verschiedene Schritte der Aufarbeitung ab. Er nimmt seinen Ausgang beim Evang.-Luth. Missionswerk Leipzig als der bedeutendsten lutherischen Missionsgesellschaft des 19. Jahrhunderts und weitet den Blick dann auf die protestantische Weltmission, bevor er schließlich Thesen zum Thema Mission in postkolonialer Perspektive zur Debatte stellt. Als erster Teil der Reihe „Mission. Macht. Message“ bildet er die Basis, um einen zeitgemäßen Missionsbegriff für postkoloniale Kirchen zu diskutieren.
Der Referent
Ravinder Salooja ist Hochschulpfarrer und Missionswissenschaftler. Bis 2022 leitete er das Ev.-Luth. Missionswerk Leipzig. Er lebt derzeit in Tübingen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes [open] perspectives in Kooperation mit dem Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal statt.
Die Veranstaltung wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes im Rahmen von „Weltoffenes Sachsen“ gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Veranstaltungsort
TU Chemnitz
Eduard-Theodor-Böttcher-Bau (Altes Heizhaus)
Straße der Nationen 62
09111 Chemnitz
Weitere Veranstaltungen dieser Reihe
04. Februar 2025 - Das leere Grab
25. März 2025 - Koloniale Vergangenheit – aktuelle Herausforderungen