Leibnizforum Leipzig

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26. November 2024 | Dienstag | 19:00 Uhr | Leibnizforum Leipzig

Hanna Esther Veiler, Berlin
Dr. Thomas Feist, Dresden

Lange unterschätzt?

Antisemitismus an deutschen Hochschulen

Leider muss die Veranstaltung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Wir bitten um Ihr Verständnis. Selbstverständlich werden Sie über den neuen Termin rechtzeitig informiert.

 

Hochschulen gelten als Orte des Wissens und des freien Meinungsaustausches, der Toleranz und des wohlwollenden Diskurses. Wer studiert, darf in eine Welt der Humanität eintauchen – immer eingebunden in einen progressiven Geist, der Ressentiments, Diskriminierungen und Vorurteile gegenüber unterschiedlichen Menschen und Gruppen zu überwinden sucht. So viel zum Ideal, denn dieses bröckelt.

Anwachsender Antisemitismus an deutschen Hochschulen ist überall wahrnehmbar. Insbesondere die Lage von jüdischen Studierenden hat sich diametral zum Selbstbild vieler Hochschulen zum Schlechteren entwickelt. Dies ist keine neue Entwicklung, aber eine, die in ihrer Drastik sprachlos macht. Anfeindungen und Übergriffe auf jüdische Studierende nehmen deutschlandweit zu, viele Hochschulen sehen sich nicht in der Pflicht, für ausreichend Schutz ihrer jüdischen Angehörigen zu sorgen und Angreifende mit nachhaltigen Konsequenzen zu sanktionieren.

Stattdessen werden Freiräume für Gruppen geschaffen, die unverhohlen Hamas-Propaganda, Judenfeindlichkeit und Israelhass verbreiten, ganz unter dem Vorwand der freien Meinungsäußerung und mit einer Israelkritik versehen, die nicht politisches Handeln und Akteure, sondern das Existenzrecht Israels und das Leben von Jüdinnen und Juden überhaupt infrage stellt.

Seit dem 07. Oktober 2023, dem Angriff der Hamas auf Israel, erleben wir eine Zäsur, die einen Antisemitismus wieder aufkeimen lässt, der immer zugegen war, aber lange totgeschwiegen wurde. Denn Antisemitismus ist keine Haltung, die eine politische Richtung gepachtet hätte, sondern ein Krebsgeschwür, das auf dem Boden jedweder Ideologie wachsen kann, die die Gleichheit der Menschen und deren unveräußerliche Würde nicht akzeptiert.

Die Gäste des Abends

Hanna Esther Veiler ist seit 2023 Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD). Im Jahr 2024 wurde sie von der Europäischen Kommission für ihr zivilgesellschaftliches Engagement zur „Frau Europas“ gewählt.

Dr. Thomas Feist ist seit 2019 Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für Jüdisches Leben. Bis 2017 war er Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Leipzig. Thomas Feist ist ein Urenkel Albert Hirschfelds, des letzten jüdischen Pelzhändlers in Leipzig.

Veranstaltungsort

Alte Handelsbörse
Naschmarkt 1
04109 Leipzig

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