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Kathedralforum Dresden
07. Februar 2026 - 30. November -0001 | Kathedralforum Dresden
Prof. Dr. Christfried Brödel, Dresden
Werkeinführung
Zu den Konzerten der Dresdner Kapellknaben
Bei den großen Oratorienkonzerten in der Kathedrale möchten die Dresdner
Kapellknaben nicht nur eine musikalische Botschaft aussenden. Unter dem
Motto „Neue Wege“ setzt der Chor im Jahr 2026 neue Akzente – und das auch
bei den Aufführungen. Wenn möglich und sinnvoll wird der ganze Kirchenraum
einbezogen, Bachs Johannespassion von szenischen Lesungen unterbrochen.
„Wer nach einem Konzert der Dresdner Kapellknaben nach Hause geht, soll
nicht nur die wunderbare Musik im Herzen tragen, sondern noch mehr
mitnehmen“, erklärt Chorleiter Christian J. Bonath.
Die Bombenangriffe auf Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945
bewegen die Menschen auch mehr als 80 Jahre später, wühlen sie auf. Von der
gewaltigen Zerstörung war die ehemalige Hofkirche ebenfalls betroffen, Dach
und Gewölbe stürzten ein, der Wiederaufbau dauerte bis 1965. Kapellknaben
kamen nicht ums Leben, obwohl das „Schwarzen Haus“ in unmittelbarer
Nahbarschaft der Hofkirche, in dem das Internat untergebracht war, ebenfalls
von Bomben getroffen wurde. Die Jungen waren vorher aufs Land gebracht
worden.
Beim Gedenkkonzert steht in diesem Jahr das Requiem von Gabriel Fauré im
Mittelpunkt. Dieses hatte der Komponist 1887 nach dem Tod seiner Mutter und
kurz vor dem Tod seines Vaters geschrieben – und das speziell für Knabenchöre
in relativ kleiner Besetzung für 30 Sänger. Ebenso ungewöhnlich war die
Instrumentierung mit ausschließlich großen Streichern wie Bratschen, Celli und
Kontrabass. Erst später gab es eine Fassung mit großem Symphonieorchester.
„Wir werden ganz bewusst die Ursprungsversion aufführen“, kündigt Chorleiter
Christian J. Bonath an.
Neben Faurés Requiem erklingen das Misere von Gregorio Allegri, das bis 1870
in der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle aufgeführt wurde, und die Hymne
„Höre meine Bitten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Der Referent
Prof. Dr. Christfried Brödel war bis zu seiner Emeritierung Rektor und Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik in Dresden und ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Vorsitzender der Neuen Bachgesellschaft (NBG).
Karten für die Aufführung in der Dresdner Kathedrale um 19.30 Uhr erhalten Sie (Hier Link noch einfügen)
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Kapellknabeninstitut statt.
Veranstaltungsort
Haus der Kathedrale
Schloßstraße 24
01067 Dresden