Kathedralforum Dresden

01. Oktober 2025 | Mittwoch | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden

Prof. Dr. Jürgen Müller, Dresden
Prof. Dr. Markus Ophälders, Verona
Dr. Andreas Plackinger, Dresden

Über den Rahmen hinaus

Ästhetische Transzendenz bei Correggio

Anlässlich der Restaurierung der Madonna des hl. Sebastian

In dem um 1524 entstandenen Altarbild Die Madonna des Heiligen Sebastian blickt eine zentrale Figur in der unteren Bildhälfte über den Bildrand hinaus. Mit der linken Hand, deren Finger eine einladende Geste machen, adressiert diese Figur das Publikum. Diese Geste symbolisiert das Immanente – das Irdische, das Alltägliche. Die rechte Hand derselben Figur zeigt auf Maria und das Jesuskind. Diese Geste verweist auf das Transzendente – das Himmlische oder Göttliche.

Correggios Gemälde zählt seit dem spektakulären Ankauf von 100 Gemälden aus dem Besitz des Herzogs Francesco d’Este im September 1746 durch August III. ebenso wie die um 1530 entstandene Heilige Nacht zu den berühmtesten Gemälden der Gemäldegalerie.

 

Die Referenten:

Prof. Dr. Jürgen Müller lehrt Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dresden. Er hat maßgebliche Monographien und Studien zu Pieter Bruegel d. Ä., Rembrandt und Caravaggio verfasst und zahlreiche wissenschaftliche Sammelbände und Ausstellungskataloge herausgegeben. Die Fähigkeit von Bildern, ästhetische Normen zu unterlaufen und künstlerische Konventionen in Frage zu stellen, steht im Zentrum seiner Forschungen.

Prof. Dr. Markus Ophälders lehrt Ästhetik und Philosophie der Kunst und der Musik an der Universität Verona, wo er auch als Direktor des Forschungszentrums ORFEO – Suono Immagine Scrittura tätig ist. Er beschäftigt sich vor allem mit Themen, welche Kunst- und Geschichtsphilosophie sowie das Problem der Kultur und ihres Ursprungs unter den heutigen Bedingungen von Macht, Masse, Technik, Entfremdung und Verdinglichung verbinden.

Dr. Andreas Plackinger ist Konservator für italienische Malerei an der Gemäldegalerie Alte Meister Dresden. Nach dem Kunstgeschichtsstudium in München, Paris, Venedig und Berkeley arbeitete er an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München und an der Universität Freiburg. Seine Publikationen zu bildender Kunst in Italien und Frankreich zwischen 1400 und 1850 beschäftigen sich mit Porträt(Kultur), Kunsttheorie sowie Geschlechter-, Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Italienzentrum Dresden statt.

 

Veranstaltungsort

Haus der Kathedrale
Schloßstraße 24
01067 Dresden

Anmeldung

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