Kathedralforum Dresden

05. Februar 2025 | Mittwoch | 19:30 Uhr | Kathedralforum Dresden

Romani Rose, Heidelberg

Unrecht und Widerstand

Der Holocaust an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung

Bis heute ist kaum bekannt, dass die Nazis und ihre Kollaborateure auch 500.000 Sinti und Roma in ganz Europa nur aufgrund ihrer Abstammung ermordeten. Die Ausgrenzung und Verfolgung glich dem Naziterror gegen die Juden. Dabei wird ignoriert, dass Sinti und Roma in Deutschland und Europa eine mehr als sechshundertjährige Geschichte haben und sich als Teil ihrer Heimatländer sahen und sehen. Im Laufe der Geschichte leistete die Minderheit bedeutende Beiträge zur deutschen und europäischen Kulturgeschichte, wie der Wiener Klassik.

Nach 1945 wurde der Völkermord jahrzehntelang verleugnet, verschwiegen und verdrängt. Sinti und Roma wurden erneut ausgegrenzt und in beiden deutschen Staaten von bürokratischen Institutionen systematisch diskriminiert. Für die „zweite Verfolgung“ in der Bundesrepublik bat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2022 um Vergebung. Dieses wichtige Bekenntnis ist ein bedeutender Erfolg der Bürgerrechtsbewegung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, die sich seit den 1970er-Jahren für die Anerkennung und Aufarbeitung des Völkermords und die kulturelle Teilhabe der Minderheit einsetzt.

Der Referent

Romani Rose ist seit 1982 Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und ein Bürgerrechtsaktivist.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Freundeskreis der Dresdner Synagoge e.V. und der Jüdischen Gemeinde statt.

Veranstaltungsort

Haus der Kathedrale
Schloßstraße 24
01067 Dresden

Anmeldung

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