Kathedralforum Dresden

Rund 15.000 jüdische Menschen aus ganz Europa baten während des NS-Regimes Papst Pius XII. und den Vatikan um Hilfe. Die Bittschreiben stammen von Frauen und Männern, von Kindern und Jugendlichen, ihre Verfasser gehören den unterschiedlichsten jüdischen Denominationen, sozialen Schichten und Generationen an. 

Jeder einzelne Brief erzählt aus der Ich-Perspektive die Geschichte eines einzigartigen Menschen. Emotional schildern sie Gräuel und Entwürdigung, Verfolgung und Hunger, Deportation und Todesangst, wir werden aber auch Zeuge von Hoffnungen und tatsächlicher Rettung.

Im Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help“ erfassen Prof. Dr. Hubert Wolf und sein Team der Universität Münster diese Bittschreiben, die in den vatikanischen Archiven des Pontifikats Pius XII. lagern, und bereiten sie in einer kommentierten digitalen Edition für die Öffentlichkeit auf.Menschen, deren Leben und Andenken die Nationalsozialisten auslöschen wollten, erhalten auf diese Weise wieder eine Stimme und ein unverwechselbares Gesicht.

Der Referent

Prof. Dr. Hubert Wolf hat die Professur für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster inne.