10. Oktober 2013 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv

Prof. Dr. Arnold Nesselrath, Berlin/Rom

Ferdinand Pettrich, Tecumseh, Papst Pius IX.

Das erste Mahnmal gegen den Völkermord

Als der Dresdener Bildhauer Ferdinand Pettrich aus der Neuen Welt in seine zweite Heimat Rom zurückkehrte, übernahm Papst Pius IX. gegen eine Leibrente sämtliche Skulpturen, die der Künstler von den Native Americans angefertigt hatte, und stellte sie binnen eines Jahres im päpstlichen Palast am Lateran als „Indianermuseum“ aus. In den Gutachten hatten Deutschrömer wie die Maler Friedrich Overbeck und Peter von Cornelius dem Oberhaupt der katholischen Kirche empfohlen, die Bildwerke als Zeichen der Solidarität mit den unterdrückten und von Völkermord bedrohten Ureinwohnern zu erwerben. Pettrichs Nachlass und sein bislang unbekanntes zeichnerisches Oeuvre von den Atlantiküberfahrten liegen als ungehobener Schatz im Archiv der Erzbruderschaft beim Deutschen Friedhof im Vatikan, deren Mitglied Pettrich war und wo er begraben lag.

Die Vortragsreihe findet statt in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Weitere Veranstaltungen in dieser Reihe: 24. Oktober, 7. und 14. November

Prof. Dr. Arnold Nesselrath lehrt Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Direktor an den Vatikanischen Museen in Rom.

Abbildung

Ferdinand Pettrich
„Der sterbende Tecumseh“
um 1850
© Vatikanische Museen
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