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23. April 2015 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv
Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Erlangen
Pulsierende Mitte
Zu einem anthropologischen Kernbegriff
In der Mitte kann etwas „Mittelmäßiges“ mitschwingen. Immer wieder gibt es Phasen im Leben, aber auch in Kulturen, in denen das Außerordentliche, der Exzess, die Ekstase gesucht werden. Doch bereits Aristoteles kennt eine auf Dauer gestellte Lebensführung nur über die „mesotes“, die Mitte.
Diese muss auch keineswegs eintönig gesehen werden, sondern sie „pulsiert“ - hängt sie doch von dem jeweiligen Radius der Umstände, der Möglichkeiten des Tuns, der Einsicht in das je Nötige ab. So gehört es zur Lebenskunst selbst, die Mitte beweglich zu halten. Auch wo das Über-Hinaus, das Leidenschaftliche, eintritt, bedarf es einer Mitte - um überhaupt standhalten zu können. Dieses Netz von Bezügen gilt es aufzuhellen, um es lebenswirksam zu machen.
Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz lehrte Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der TU Dresden.
Vortragsreihe und Tagung finden statt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Meißen und dem Haus der Kirche - Dreikönigskirche Dresden.
Haus der Kathedrale
Eingang Kanzleigässchen
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