16. Oktober 2014 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv

Prof. Dr. Werner Patzelt, Dresden

Warum ist Politik oft so religiös, Religion oft so politisch?

Politik setzt die Rahmenbedingungen für das Leben vieler Menschen, ja greift in es oft tiefgehend ein. Dafür verlangt eine Gesellschaft Rechtfertigungen – und hört nicht auf, immer weiter nach Gründen dafür zu fragen, warum etwas wohl so sein sollte, wie es ist. Schon nach kurzer Zeit erreicht man dann jene äußersten Sinnzusammenhänge, die gemeinhin als „das Transzendente“ bezeichnet werden – bis hin zur Frage, wie weit die „weltliche Ordnung“ wohl einem „göttlichen Willen“ entsprechen müsse. Wer umgekehrt vom Glauben an einen Gott und an dessen Vorstellungen von „richtigem menschlichen Verhalten“ ausgeht, erträgt es oft schwer, wenn sich die Politik gerade nicht an solchen Vorstellungen ausrichten will, ja der Staat recht anderes Verhalten vorschreibt. Von beiden Seiten her, Religion und Politik, wird auf diese Weise die jeweils andere ins Visier genommen. Das macht die Ausgestaltung des „Zwischenbereichs“ zu einer höchst praktischen Herausforderung – gerade auch in der Gegenwart.

Prof. Dr. Werner J. Patzelt lehrt Politikwissenschaft an der TU Dresden.

Die Ringvorlesung findet statt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich an der TU Dresden und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

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