Kathedralforum Dresden

21. April 2022 | Donnerstag | 18:00 Uhr | Kathedralforum Dresden

Prof. Peter Stephan, Potsdam

Im Angesicht des Todes

Die Bedeutung der Sixtinischen Madonna als Altarbild

Die Sixtinische Madonna, in den Jahren 1512-1513 von Raffael gemalt, ist das berühmteste Werk in der Dresdner Galerie Alter Meister. Lange gab das Bild Rätsel auf oder wurde einseitig gedeutet: als gefällige Darstellung weiblicher Schönheit und als humorvolle Schilderung lausbübischer Putten. Ein völlig anderer Eindruck stellt sich ein, wenn man das Gemälde als ein Altarbild betrachtet, das innerhalb seines ursprünglichen Standorts, des Chors der Kirche San Sisto in Piacenza, in einen ganz bestimmten ikonographischen und liturgischen Kontext eingebunden war.

Bezieht man diesen in die Deutung ein, werden nicht nur zahlreiche Einzelmotive wie die entsetzt aufgerissenen Augen des Jesuskindes, der verschleierte Blick Marias oder der Zeigegestus des Papstes verständlich. Es ergeben sich auch neue Sinnbezüge, die eine ungeahnte gedankliche Tiefe und Komplexität offenbaren.

Mit den Kunstwerken erscheint auch die Osterbotschaft in neuem Licht. Neue Zugänge der Interpretation werden gewagt. Der Osterglaube wird für das Leben in der Gegenwart aktualisiert.

 

Der Referent:

Prof. Peter Stephan ist Professor für Geschichte der Architekturtheorie an der FH Potsdam und freiberuflich tätig als Berater für Architekten und Denkmalpfleger. Im Rahmen der Ausstellung "Raffael und die Madonna" spricht er über den ursprünglichen Aufstellungskontext der Sixtinischen Madonna.

 

Hinweis:

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Evangelischen Akademie Sachsen statt.

Veranstaltungsort

Haus der Kathedrale
Schloßstraße 24
01067 Dresden

Anmeldung

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