22. März 2017

Vision reloaded?

Akademien eröffnen Veranstaltungsreihe

Am 21. März 2017 eröffneten die Evangelische Akademie Meißen und die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen die Veranstaltungsreihe „Vision reloaded? Europas Werte und Chancen“ in der Leipziger Bibliotheca Albertina.

Aus Anlass des 60. Jahrestags der Unterzeichnung der Römischen Verträge hielt der sächsische Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Dr. Fritz Jaeckel, den Festvortrag. Darin zeichnete er das Bild eines Europas, das in Zeiten globaler Unsicherheiten mehr denn je für seine Ideale von Frieden, Freiheit und Wohlstand eintreten müsse. Diese Grundfesten seien keine Selbstverständlichkeit, sondern müssten immer wieder gemeinsam erarbeitet werden. Im Hinblick auf aktuelle interne Unstimmigkeiten in der EU betonte Dr. Jaeckel, dass nicht die Werte der EU zur Disposition stünden, sondern ihr Kurs. Er verwies auf das unlängst veröffentlichte „Weißbuch zur Zukunft Europas“, das fünf mögliche Szenarien der Zukunft Europas skizziert. Für Sachsen stellte er heraus, dass das Szenario 4 – "Weniger, aber effizienter" den Schwerpunkt bilde, denn die Mitgliedsstaaten müssten sich auf weniger Bereiche konzentrieren, die einen Mehrwert böten. Unabhängig davon, welches Szenario die Zukunft bestimme: zentral sei ein einheitliches Auftreten Europas in der Welt, um die globalen Herausforderungen im Verhältnis zu den USA und Asien zu meistern und Chancen zu ergreifen.

In der anschließenden Diskussion ging es insbesondere um aktuelle Herausforderungen wie Immigration und Integration, die Förderung eines Europas der Vielfalt und soziale Gerechtigkeit. Auf seine Visionen für 2030 befragt, setzte der Staatsminister zwei Schwerpunkt: die Entwicklung einer Großregion Ostdeutschland, Polen und Tschechien und die Förderung der Jugendlichen, die längst europäisch denken, aber verstärkt in einen länderübergreifenden Austausch, vor allem bei der Bildung, treten sollten.

Die Veranstaltung wurde musikalisch untermalt von einem Bläserquintett der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“.