Schon immer war Wissenschaft ein internationales Geschehen. Auch Bildung lebt wie die kulturelle Vitalität vom grenzüberschreitenden Austausch. Dennoch stellen Globalisierung und Multikulturalität unsere Hochschulen vor neue Herausforderungen. Angemessene Antworten können, wie stets, nur durch argumentative Auseinandersetzung gefunden werden. Seit Jahren drängt uns die OECD auf ein Bildungsverständnis, das offenbar amerikanischen Vorstellungen entsprechen soll. Und die Zusicherung der Bologna-Erklärung, die Vielfalt der Kulturen, der Sprachen und der nationalen Bildungssysteme Europas zu achten, spielt in der deutschen Bildungsdebatte kaum eine Rolle. Wird es also eine erkennbare deutsche Universitätsidee in der künftigen Vielfalt geben, oder soll Deutschland in der gern beschworenen „diversity“ verschwinden?

Prof. Dr. Hans Joachim Meyer lehrte angewandte Sprachwissenschaften und war Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst.

Diese Veranstaltungsreihe findet statt in Kooperation mit dem Studium Generale der TU Bergakademie Freiberg.

Weitere Veranstaltungen dieser Reihe
17. Juni: „Die Verschwörung der Gelehrten“. Die Freiberger Frühromantik
04. November: Zwischen Bildung und Ausbildung. Universität in der Krise?
16. November: Zwischen Rätsel und Mysterium. Was sucht der Mensch im Weltraum?