11. Juni 2015 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Leibnizforum Leipzig Archiv

P. Fridolin Pflüger SJ, Berlin

Festung Europa?

Im Angesicht der internationalen Flüchtlingskatastrophe

Angst vor einer großen Flüchtlingswelle erfasst Europa in den letzten Monaten. Allerdings berührt die weltweite Flucht- und Migrationsbewegung uns nur am Rand. Die Mehrzahl der 51 Mio. Flüchtlinge flieht in ebenfalls oft arme Nachbarländer im Nahen Osten oder in Afrika. Die meisten wollen zurück in die Heimat und nur wenige weiter nach Europa. Dennoch sind es immer noch viele Tausende, die am Mittelmeer vor der Festung Europa unter humanitär desolaten Lebensbedingungen ausharren und hoffen. Und es sind immer mehr, die bei dieser Flucht ihr Leben verlieren. Europas Sicherheitspolitik schützt Grenzen und nicht Menschen. Diejenigen, die es nach Europa schaffen, kämpfen gegen drohende Abschiebung, leiden unter Unsicherheit, Untätigkeit und Perspektivlosigkeit und verlieren wertvolle Lebenszeit mit erzwungenem Nichtstun.

P. Fridolin Pflüger SJ leitete den Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) in Ostafrika und ist heute Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes Deutschland in Berlin sowie Mitglied der Härtefallkommission des Landes Berlin.

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