08. Mai 2014 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Leibnizforum Leipzig Archiv

Prof. Dr. Matthias Köckert, Berlin

„Sucht mich, so werdet ihr leben“ (Am 5,4)

Vom Amosbuch zu Amos und wieder zurück

Amos eröffnet in der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. die Reihe jener von Gott ergriffener Menschen, die ihren Zeitgenossen kündeten, was die Stunde geschlagen hat. Er war der erste, der die Anliegen seiner niedergetretenen und zum Schweigen gebrachten Mitmenschen zu Gottes Sache machte. Sein Auftreten als Judäer im nördlichen Nachbarland Israel war befremdlich, seine Sprache eindringlich, seine Botschaft ungeheuerlich: „Gekommen ist das Ende über mein Volk Israel.“ Er selbst verschwindet hinter seiner Botschaft fast ganz. Aber auch die ist nur in jenem Buch auf uns gekommen, das zwar seinen Namen trägt, aber erst mehr als 200 Jahre später seine uns bekannte Gestalt erhalten hat. Deshalb ist die Stimme des Amos meist nur im Echo der anderen Stimmen zu vernehmen, die im Amosbuch enthalten sind. Die aufregende Botschaft des Amos und der Weg ihrer Überlieferung lassen sich am besten am Beispiel von Kapitel 5, dem zentralen Text des Buches, erläutern.

Prof. Dr. Matthias Köckert lehrte Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

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