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21. Mai 2015 | Donnerstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv
Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg, Dresden
Die gesellschaftliche Mitte
Zwischen Massenhaftigkeit und Individualisierung
Bereits in der vormodernen Gesellschaft des Ständesystems waren mittlere Positionen häufig mit einem Spannungsausgleich und Prosperität verknüpft. In den modernen kapitalistischen Industriegesellschaften und deren Veränderung durch einen ständig sich vergrößernden Dienstleistungssektor spielt „die Mitte“ eine entscheidende Rolle.
Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts scheint diese Position zwischen den Armen und Reichen zumindest in Deutschland zur sozialen Norm geworden zu sein – von Helmut Schelskys „nivellierter Mittelstandsgesellschaft“ über Gerhard Schröders „Neue Mitte“ bis zu der „bürgerlichen Mitte“, die manche bei den Pegida-Spaziergängern suchen. Fraglos jedoch sind die mittleren Lagen auch in heutigen Gesellschaften bedeutsam – und politisch brisant. Es gilt, ihre Position und Entwicklung in den Zusammenhang umfassenderer gesellschaftlicher Tendenzen zu stellen und damit besser zu verstehen.
Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg lehrte Soziologie an der TU Dresden.
Vortragsreihe und Tagung finden statt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Meißen und dem Haus der Kirche - Dreikönigskirche Dresden.
Haus der Kirche - Dreikönigskirche
Hauptstraße 23
01097 Dresden