24. März 2015 | Dienstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv

Dr. Jutta Noetzel, Halle (Saale)

Wer ist der Bote?

Maleachi und die neue Prophetie

Viele Traditionen lesen das Zwölfprophetenbuch als ein einziges Buch, als eine Geschichte der Prophetensendungen Gottes an sein Volk. Maleachi wäre dann der letzte dieser Propheten. Mit ihm geht etwas zu Ende, aber es beginnt auch etwas epochal Neues: Prophetie ist nicht mehr inspirierte Rede, die ein berufener Mensch von Gott empfängt und anderen überbringt, sondern Schriftauslegung. So werden im Buch Maleachi die Jakobsgeschichten aus dem Buch Genesis für die Gegenwart ausgelegt, und der Autor findet dabei sehr klare Worte. Welche Bedeutung das für die prophetische Seite heutiger Predigten hat, ist eine spannende Frage. An der Kanzel der Kirche St. Marien in Güstrow stehen die Worte aus Mal 2,7: „Des Priesters Lippen sollen seine Lehre bewahren, dass man aus seinem Munde das Gesetz suche, denn er ist ein Engel des Herrn Zebaoth.“

Dr. Jutta Noetzel wurde 2011 mit einer Dissertation zum Buch Maleachi an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg promoviert und ist Pfarrerin der Reformierten Domgemeinde Halle.

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