24. Februar 2015 | Dienstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv

Prof. Dr. Dr. Andreas Schüle, Leipzig

Zwischen Engelsschwert und Jakobsstern

Bileam (Num 22-24) als Prophet wider Willen

Die Erzählung vom heidnischen Propheten Bileam (Numeri 22-24), die uns als Episode in der Geschichte des Auszugs Israels aus Ägypten begegnet, thematisiert das Spannungsfeld von Gottesfurcht und politischem Kalkül. Bileam wird von den Gegnern Israels angemietet, um einen Fluch zu sprechen, aus dem dann aber ein Segenswort mit einer der größten Verheißungen des gesamten Alten Testaments wird, nämlich der „Stern aus Jakob“ (Num 24,17). Diese Erzählung handelt von Loyalität und Wahrheit, aber auch von der Versuchung, das, was man als richtig und wahr erkannt hat, an die Erfordernisse der Welt, in der man lebt, anzupassen. Die Rolle des Propheten wird insofern zum Paradigma religiöser Entscheidung in konfliktträchtiger Zeit – und insofern auch zum Modell christlichen Lebens und Handelns.

Prof. Dr. Dr. Andreas Schüle lehrt Theologie und Exegese des Alten Testaments an der Universität Leipzig.

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