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03. Juni 2014 | Dienstag | 19:00 Uhr | Kathedralforum Dresden Archiv
Sr. Dr. Igna Kramp CJ, Frankfurt am Main
Nichts für halbe Frauen
Mary Ward – Spiritualität im Konflikt
Eine „außergewöhnliche und heilige“ Frau sei Mary Ward (1585-1645), erklärte Papst Johannes Paul II. bei einem Besuch ihrer Heimat England. Im 17. Jahrhundert, als Mary Ward ihre zukunftsweisende Idee einer seelsorgerlich tätigen Frauengemeinschaft verfocht, wartete sie vergeblich auf eine solche Ermunterung seitens der Kirche. Die Woge der Erneuerung, die Ignatius von Loyola mit seiner Gründung des Jesuitenordens angestoßen hatte, wollte Mary Ward auch für die Frauen nutzen. Damals wurde sie blockiert. Erst viel später wurde ihre Intuition, eine Frauengemeinschaft in Analogie zu den Jesuiten zu gründen, kirchlich anerkannt. Es dauerte aber bis ins 20. Jahrhundert, bis sie mit ihrem Anliegen rehabilitiert wurde und ihre Gemeinschaft sich nun „Congregatio Jesu" nennen darf.
Mary Ward war eine eigene, für heute bedeutsame Art der Gotteserfahrung gegeben, die sich im Konflikt bewährte. Wie verarbeitete sie spirituell das Scheitern ihres Lebensprojekts an der zeitgenössischen Kirche? Wie findet man als Christ heute seinen Weg in der Kirche, wenn das Gelände unübersichtlich und konfliktbeladen ist? Mary Wards Leben gibt hier Impulse für eine zeitgemäße kirchliche Spiritualität.
Sr. Dr. Igna Kramp CJ ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main.
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